Kubermatic, ein Experte für die Automatisierung von Kubernetes-Management geht 2024 von einem steigenden Bedarf für Container-Plattformen aus. Die wachsende Nachfrage trifft dabei auf große Herausforderungen. Fachkräftemangel und unzureichende Ausbildung für diese Technologie belasten die ohnehin nur schleppend voranschreitende Digitalisierung in Deutschland zusätzlich.
Zukunftsaussichten für Container und Kubernetes
Container und Kubernetes stehen auch im Jahr 2024 auf der Agenda vieler Unternehmen – mit zunehmendem Schwerpunkt auf das Thema Sicherheit. Das stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen vor allem den Fachkräftemangel beheben. Dazu müssen die Unternehmen der Ausbildung mehr Priorität einräumen. Kubermatic sieht in den Versäumnissen der Vergangenheit große Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen:
KI & Automatisierung
Die Notwendigkeit, AI zur Rationalisierung und der Bewältigung sich wiederholender Aufgaben einzusetzen, erfordert Container-Plattformen, welche AI-Modelle praktisch umsetzen können. Gerade AI jedoch fordert tiefgreifende Fachkenntnisse. Der Mangel an eben diesen wird sich hier noch besonders schmerzlich zeigen.
Cloud Native & NIS2
Die im Oktober 2024 in Kraft tretende NIS2-Richtlinie für die Europäische Union wird Auswirkungen auf die Sicherheit bei Containern haben und stellt die Unternehmen bei der Umsetzung vor neue Herausforderungen. Für ältere IT-Systeme wird es schwierig, mit der Entwicklung von Cloud Native Schritt zu halten.
Wirtschaft & Politik
Die eher unsichere wirtschaftliche sowie politisch schwierige Lage wird sich auch auf die Entwicklung neuer Projekte im Container-Umfeld auswirken. Eine Stagnation bei Digitalisierungsprojekten und generelle Zurückhaltung bei der Einführung neuer Technologien werden den Abstand Deutschlands zu anderen Nationen im internationalen Vergleich eher noch vergrößern.
Fachkräftemangel
Der anhaltende Mangel an Container-Experten und die damit zusammenhängende Abhängigkeit, Wissen von extern in die Unternehmen bringen zu müssen, wird zu Projektverzögerungen führen. Die Vernachlässigung der container-bezogenen Ausbildung an Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen beeinträchtigt die Wettbewerbsposition der Unternehmen.
Exklusiv: Gastkommentar von Sebastian Scheele, dem CEO und Mitbegründer von Kubermatic
Sebastian Scheele hat uns seine Überlegungen zu den Trends und Entwicklungen im Jahr 2024 für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt.
Container werden in diesem Jahr für viele Unternehmen auf der Agenda bleiben. In der heutigen wettbewerbsorientierten Landschaft stehen Unternehmen in einem Wettlauf, um agilere Cloud-native Systeme zu entwickeln, die dynamische Bereitstellungsmodelle für ihre Anwendungen und Dienste unterstützen. Container sind ein idealer Baustein für dieses neue Modell, da sie schlank, plattformübergreifend portabel und leicht skalierbar sind.
Es gibt mehrere Lösungen für die Orchestrierung von Containern, aber in den letzten Jahren hat sich Kubernetes zum De-facto-Standard für die Bereitstellung und Orchestrierung von Container-Anwendungen entwickelt. Somit wird auch in diesem Jahr der Bedarf von Unternehmen an Container-Plattformen, um eigene KI-Modelle darauf auszuführen, weiter steigen. Für Unternehmen geht es aber auch darum, Vorteile zu nutzen, indem sie den Plattformbetrieb mittels KI vereinfachen, um lästige, sich wiederholende Aufgaben einfach zu lösen. Die KI-Einführung ist jedoch anspruchsvoll, was fundiertes Fachwissen voraussetzt.
Nachhaltigkeit als weiteres Top-Thema wird weiterhin sehr präsent bleiben in Politik, Industrie und Öffentlichkeit. In Zusammenhang mit Containern geht es auch darum, wie sich Cloud-Ressourcen effektiv und ressourcenschonend nutzen lassen. Kubernetes kann hier einen wertvollen Beitrag leisten, indem es Prozesse verschlankt und so wertvolle Ressourcen einspart.
Mit NIS2 rückt auch Container-Sicherheit in den Fokus
Die NIS2-Direktive, die im Oktober 2024 in Kraft treten wird, dürfte auch zunehmend Einfluss auf das Thema Container-Sicherheit haben. Cloud-native Technologie bringt von sich aus bereits eine hohe Resilienz mit, stellt Unternehmen aber auch vor neue Herausforderungen. Wie bei jedem komplexen System gilt es, eine Reihe von Sicherheitsherausforderungen anzugehen, um eine Kubernetes-Bereitstellung richtig zu schützen.
Eine effiziente Lösung für die Container-Sicherheit unter Kubernetes ist ein vollständig verwalteter Service, der es Unternehmen ermöglicht, ihre Cluster bei jedem Cloud-Anbieter, in einem lokalen Rechenzentrum oder am Edge bereitzustellen. Ein Managed Service dieser Art bietet eine vollständig verwaltete Kubernetes-basierte offene Plattform für den Betrieb von Edge-Infrastrukturen und Containern. Der Service ist dahingehend konzipiert, um mit den Einschränkungen und der begrenzten Skalierbarkeit des Edge-Computing umzugehen, das häufig mit Ressourcenbeschränkungen wie reduzierter Bandbreite und/oder Verarbeitungsleistung verbunden ist. Er skaliert dynamisch mit den Anforderungen, so dass Unternehmen klein anfangen und nach Bedarf wachsen können, ohne Ausfallzeiten oder Datenverlust. So ist es möglich, damit einen einzelnen Knoten einzurichten, auf dem eine Anwendung läuft, und diesen dann bei steigendem Bedarf erweitern.
Eine Option dürfte für viele Unternehmen in diesem Jahr auch ein Managed Service sein, um viele verschiedene Anwendungen gleichzeitig auf einem physischen Server auszuführen, ohne dass sie sich gegenseitig in ihren Ressourcen behindern. Eine Full-Service-Plattform gibt Unternehmen hierbei die Gewissheit, dass sie mit ihren geschäftskritischen Anwendungen alle Cloud-native-Vorteile nutzen können – und das auf sichere Weise.
Weitere Container-Projekte abhängig von der Wirtschaftslage
Ebenso stellt sich die Frage, ob die wirtschaftlich eher mauen Aussichten einen Einfluss auf den Start weiterer Container-Projekte haben werden. Wenn die Wirtschaft die Digitalisierung nicht weitervorantreibt und sich neue Technologien zunutze macht, wird der Abstand zu den internationalen Wettbewerbern immer größer werden. Deutschland hat nach wie vor einen Fachkräftemangel zu beklagen und damit gibt es auch einen Engpass bei der Verfügbarkeit von Container-Experten. Dies ist allerdings ein hausgemachtes Problem, da auch an den Universitäten und anderen Bildungsstätten das Thema Container immer noch vernachlässigt wird. Hier gilt es, das Bildungsangebot stärker am Bedarf der Wirtschaft auszurichten mit zeitgemäßen Lehrinhalten. Eine dauerhafte Abhängigkeit von Wissensimport könnte hingegen dazu führen, dass sich innovative Projekte immer mehr verzögern. Dies könnte sich in diesem Jahr wiederum auf die Wettbewerbssituation des Standort Deutschland auswirken. Effizientes, hochgradig automatisiertes Kubernetes-Management ist daher ein wesentlicher Baustein, um von der Containerisierung als einem der großen aktuellen IT-Trends zu profitieren.
Fazit
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen vor allem den Fachkräftemangel beheben. Es ist aber auch von entscheidender Bedeutung, die Ziele der digitalen Transformation praktisch zu unterstützen. Die Experten von Kubermatic empfehlen, die folgenden Fragen besonders zu beachten:
- Gibt es bereits eine solide Strategie, Roadmap und Architektur für Cloud Native?
- Wird eine Kultur der Transformation innerhalb des eigenen IT-Teams unterstützt, die einen grundsätzlichen Wandel bei Fähigkeiten, Denkweisen und Prozessen herbeiführen kann?
- Verfügt das IT-Team bereits über die notwendigen technischen Fähigkeiten bei Kubernetes und anderen Cloud Native Tools?
- Was sind die besonderen Herausforderungen auf dem Weg?
Kubermatic bietet seine Kubernetes-Plattform auf Github zum Testen an.