IT-Lösungen auf Basis von Open Source spielen in vielen Firmen eine Rolle. Und die Rolle könnte eine größere, die Adoption eine häufigere sein, wenn es nicht so kompliziert wäre. Viele Open-Source-Produkte erfordern Expertenwissen und die Fähigkeit, mit einer Konsole umzugehen. Abhilfe schaffen Unternehmer wie Dipl.-Ing. Philipp Reisner, Mitgründer und CEO bei LINBIT (⤴︎) – dem Entwickler von Open-Source-Software wie dem verteilten Netzwerkspeicher DRBD oder Pacemaker für die Ressourcenverwaltung in Hochverfügbarkeitsclustern.
Eine weitere Entwicklung der Österreicher ist LINSTOR (⤴︎) – ebenfalls eine Kombination diverser Linux-Funktionen und Kernel-Module.
Traditionell gehören Block-IO Treiber und Zusatzfunktionen in den Kernel. Das war auf vielen Unixen so und ist auch unter Linux so. Auch für Zusatzfunktionen wie RAID, Logic Volume Management, Verwaltung von Thin Volumes, Snapshots, Deduplication, Compression und Netzwerktransparenz gibt es auch Implementierungen Linux. Diese lassen sich (fast) beliebig kombinieren. Allerdings sollte man genau wissen, was man tut.
LINBIT SDS
Mit dem Open Source Projekt LINSTOR und dem LINBIT Software Defined Storage (LINBIT SDS) haben Philipp Reisner und sein Team diese Kombination automatisiert und mit einem einfach zu bedienenden Dashboard sowie Anbindungen an Work-Load-Orchestrierer wie Kubernetes, OpenStack und OpenNebula ausgestattet. Heute würde man das wohl Low-Code-Plattform nennen.
LINBIT SDS sitzt direkt im Datenpfad des Kernels. Das reduziert die Anzahl Kontextswitches sowie die Latenz für Block-I/O-Operationen und spart CPU- bzw. Speicherressourcen. Interessierte Anwender können Ihren Verbrauch von LINBIT SDS gegenüber dem Industriestandard mit dem TCO-Rechner (⤴︎) vergleichen.
Zum Funktionsumfang gehören ein Speicherpool-Dashboard mit Anzeige der Auslastung pro Knoten, integrierte Warnmeldungen und Überwachung sowie ein einfaches Navigationssystem. LINBIT SDS verfügt außerdem über Konnektoren zu den wichtigsten Cloud- und Virtualisierungsdiensten:
- Kubernetes: CSI-driver, Operator, Stork, HA, YAMLs, kubectl plugin
- Nomad: CSI-driver
- OpenStack: Cinder-driver
- OpenNebula: Storage Driver
- Proxmox VE: storage plugin
- XCP-ng
- Apache CloudStack
LINBIT SDS eignet sich am besten als persistentes Volumen für Container (Kubernetes, Nomad und Docker), für Virtualisierung (OpenStack, CloudStack, OpenNebula, XCP-ng, Proxmox), Transaktionsverarbeitung mit Oracle DB, MariaDB oder PostgreSQL sowie die analytische Verarbeitung mit DB2-Warehouse.
VMware ready
LINBIT VSAN SDS for VMware ist eine KMU-Lösung für Software Defined Storage mit VMware ESXi. Da die Software unabhängig von der Hypervisor-Software funktioniert, kann sie auch auf einem Oracle VM Server für x86-Installationen und jeder anderen Hypervisor-Software eingesetzt werden. LINBIT VSAN SDS for VMware stellt ein hochverfügbares iSCSI-Ziel für Virtualisierungscluster bereit. Virtuelle Festplatten eines Workloads können diese Ziele als Datenspeicher verwenden. Unterstützt werden alle Speicherressourcen (HDDs, SSDs, NVMEs, PMEMs), die in die virtuellen Appliances übertragen werden.
Technische Details zu LINSTOR und DRBD erklärte Philipp Reisner auf unserem Summit im Oktober 2020:
Cloud Native
Mit Piraeus hat LINBIT zudem ein hochverfügbares cloud-native Storage-System entwickelt, das Kubernetes Local Persistent Volumes um dynamisches Provisioning, Ressourcenmanagement und Hochverfügbarkeit erweitert. Die Bereitstellung innerhalb von Kubernetes-Knoten erfolgt atumatisiert. Mit Piraeus können Kubernetes-Workloads zudem gängige Volume-APIs verwenden. Davon profitieren vor allem App-Entwickler.
LINBIT SDS ist mandantenfähig und eignet sich daher auch für Cloud und managed Service Provider (CSP/MSP).
Wir trafen Philipp Reisner im Rahmen der IT Press Tour 2022 in Lissabon.