Analysten bei GigaOm wagten den Blick in die Glaskugel und identifizierten die Enterprise-IT-Trends 2023 im Nebel – pardon! – in der Cloud.
Kostendruck wird für Konsolodierung und schlankere Architekturen sorgen. Das bedeutet u. a. die Adaption von Cloud-Kostenmodellen für klassische IT. Das bedeutet Flexibilität und eine Nutzungsabhängige Kakulationsgrundlage – ohne ohne Egresskosten. FinOps wird 2023 deutlich an Einfluss gewinnen.
Gedanken sollten sich Managed Service Provider machen. Outsourcing ist ein Trend, der sich auch 2023 fortsetzt. Fachkräftemangel und überlastete ITOM-Teams werden zunehmend auf Partner setzen. Im Vorteil sind CSPs und MSPs, die sich von der Masse abheben – sei es im Service oder durch ein spezialisiertes Portfolio. Ein weiterer Trend in dem Zusammenhang wird Multi-Cloud. Allerdings wünschen sich Unternehmen verwaltbare und orchestrierbare Plattformen. Daher wird Low- und No-Code immens an Bedeutung gewinnen.
Ebenfalls ein großer Treiber in der Unternehmens-IT werden Versicherungen werden. Es wird künftig schwer sein, eine Cyberversicherung abzuschließen, ohne grundlegend seine Verteidigungsstrategie zu überdenken – und zu überarbeiten. Dazu passen auch keine Silos mehr. Da wird 2023 noch so einige Mauer bröckeln.
Infrastrukturdienste wie Netzwerke, Rechenleistung, Cybersicherheit und Speicherplatz werden zu einer Einheit verschmelzen und können nicht mehr als eigenständig betrachtet werden.
Kerstin Mende-Stief, Herausgeber/Chefredakteur von data://disrupted & GigaOm-Analyst
Vor dem Hintergrund werden wir 2023 auch den endgültigen Durchbruch dezentralisierter Dienste (aka Web3) sowie der Blockchaintechnologie beobachten. Einige Anbieter wie Arista oder Sycope setzen Blockchains bereits in ihren Lösungen ein.
Und überhaupt werden wir eine extreme Zunahme, netzwerkbasierter Sicherheit sehen. XDR, NDR, EDR, Schwachstellen-Management – sie alle setzen auf Allowlisting und Zero Trust. Das ist ohne umfassende Netzwerkscans nicht möglich. Sicherheit ohne diese Lösungen ist allerdings übrigens ziemlich komplett unmöglich.
Auch das Thema Compliance wird an Bedeutung gewinnen. jedoch nicht Compliance im Sinne „Nobody has ever been fired for buying a Cisco/Microsoft/etc.“ sondern Compliance im Sinne von In-depth-Security-Strategie und Lieferkettenkontrolle á la Software-Bill-of-Materials (SBoMs) für alle Lieferanten. Rahmenwerke wie ITIL 4 werden zum Standard im ITSM. Für KMU wird es ITIL-Light-Versionen geben (müssen).
Nicht nur im Bereich Sicherheit wird KI zum Enabler. Um endlich Herr der Informationsflut zu werden und sinnvolle Entscheidungen zu treffen, wird Data as a Service zu einem bahnbrechenden Geschäftsmodell. Auch Informationen müssen konsolidiert werden, um sie nutzbringend auswerten zu können. Dateninseln gehören versenkt. Das allerdings braucht einen kompletten Paradigmen-Shift in der Industrie, vor allem auf Anwenderseite.
Ungewissheit ist das Wort des Jahres 2023. Niemand ist ein Experte für einen der neuen Bereiche, die wir sehen. KI, was wird das für mich bedeuten? Diejenigen, die mit KI Geld verdienen, werden Ihnen sagen, dass sie alles kann und Kaffee kocht, aber wie kann man selbst einen Nutzen daraus ziehen? Niemand weiß wirklich, wie das aussehen wird.
GigaOm CTO Howard Holton
Lest die vollständigen Prognosen unseres Chefredakteurs Kerstin und ihrer Analystenkollegen im GigaOm-Blogpost.