Gemäß bestehender Aufbewahrungspflichten müssen histologische Präparate mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden. Langfristige Behandlungen wie z. B. bei Tumorerkrankungen und immer aussichtsreicheren Behandlungsmethoden wird sogar eine noch längere Aufbewahrung der Gewebeproben gefordert. In Anlehnung an gesetzliche Vorgaben wie z. B. zum Beispiel in der Röntgenverordnung oder dem Transfusionsgesetz sind 30 Jahre keine Seltenheit. In Forschung und Lehre werden Bioproben zum Teil sogar noch länger gelagert. Ein Beispiel dafür ist die Senckenberg Bio- Bank eine Einrichtung des Universitätsklinikum Frankfurt des Dr. Senckenbergischen Instituts für Pathologie (SIP) mit Gewebeproben von mehr als 30.000 Patienten – pro Jahr!
Die Aufbewahrung ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Um die Integrität der Proben auch nach zehn und mehr Jahren zu gewährleisten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören die fachgerechte Lagerung und ein sachgemäßer Transport. So lagert die Uniklinik Frankfurt entweder tiefgekühlt in flüssigem Stickstoff (Kryoasservation) oder als in Paraffin eingebettetes und Formalin fixiertes Gewebe. Diese Art der Lagerung benötigt neben ausreichend Platz vor allem jede Menge Energie. Zudem müssen die zur Probe gehörenden Informationen (Entnahmedatum, klinische Daten, Marker, etc.) auffindbar und passend zur Probe gespeichert werden.
Und noch ein ganz anderer Aspekt gefährdet das Material: die steigende Vielzahl klinischer Studien und zunehmend personalisierte Therapieangebote lassen das Material immer schneller schrumpfen. Selbst bei nur mikroskopisch kleinen Entnahmen ist die Probe irgendwann aufgebraucht.
Abhilfe schafft Tiger Technology aus Bulgarien. Das Team um Gründer und CEO Alexander Lefterov digitalisiert die Pathologie. Der Software Ingenieur und Master in Computerwissenschaft hat sich schon früh auf die Herausforderungen in Datenmanagement und Langzeitarchivierung fokussiert. Mit seinen Lösungen wie der Tiger Bridge adressiert das Unternehmen die ganz speziellen Anforderungen von Branchen wie Medien & Entertainment, Surveillance oder dem Gesundheitssektor.
Adaption statt Migration
Tiger Technology verfolgt mit seinen Lösungen einen On-Premises-First-Ansatz (OPF). Dabei wird die Kontinuität der Arbeitsabläufe vor Ort in den Vordergrund gestellt. Die Cloud wird lediglich als ein Hilfsmittel betrachtet und nicht als primärer Befähiger der digitalen Transformation. In einer OPF-Hybrid-Cloud kann ein Cloudservice ohne Unterbrechung ergänzt oder auch wieder entfernt werden. So können Unternehmen ihre Abläufe, Anwendungen, Funktionen und Leistung aufrechterhalten und parallel neue Technologie wie die Cloud- oder Edge-Computing einführen.
Um pathologischen Instituten den Weg in die Digitalisierung zu vereinfachen, arbeitet Tiger Technology mit Philips zusammen und rüstet deren Pathology Scanner direkt mit der Tiger Bridge Software aus.
Mit der Software lassen sich sensible klinische Daten speichern, schützen und verwalten. Tiger Bridge lässt sich auf der Ebene Ihres Dateisystems integrieren. Granulare Richtlinien sorgen transparent im Hintergrund für die Replikation der Daten.
Intelligentes Tiering weist die Daten je nach Größe und Häufigkeit der Nutzung automatisiert der richtigen Speicherebene – entweder auf SSD/HDD, in der Cloud oder einer Tape Library – zu.
Wenn es gestern funktioniert hat, wird es heute AUCH funktionieren. Das ist unser Versprechen.
Alexander Lefterov über sein Produkt und die Einführung von Cloud-Technology bei seinen Kunden
Eine große Klinik nutzt die Technologie der Bulgaren bereits und digitalisiert aktuell 1 PB pro Jahr. Der Plan sind 15 PB jährlich. Das flexible und erschwinglichen Pay-as-you-go-Datenmanagementmodell von Tiger Technology unterstützt Anwender bei dem Weg in die Digitalisierung und vermeidet kostspielige Up-front-Investitionen für den Ausbau der Infrastruktur.
Mit der Lösung von Tiger Technology und Philips kann die Klinik ihre Kosten senken und die Daten der Patienten besser schützen. Auch im Katastrophenfall lassen sich Daten wiederherstellen und anschließend wieder nutzen. Tiger Bridge unterstützt zudem verteilte Arbeitsplätze und die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt.
Mit der Unterstützung von künstlicher Intelligenz sich die Daten zudem für wertvolle Einsichten mit zusätzlichen Informationen anreichern.
Aktuell gibt es die Technologie nur für so genannte Flat Samples – also z. B. Gewebequerschnitte. Für die Gensequenzierung werden noch immer biologische Proben benötigt. Allerdings wird auch auf diesem Gebiet geforscht und vielleicht helfen ja DNA-Speicher in Zukunft, auch solche Proben nicht nur zu vervielfältigen sondern auch zu digitalisieren.
Wir trafen Alexander Lefterov und Nikola Apostolov im Dezember 2022 im Rahmen der IT Press Tour in Lissabon (Portugal).