6 C
Berlin
Samstag, Dezember 21, 2024
StartCloud & RZHYPERCONVERGED INFRASTRUCTURE – WAS IST DAS EIGENTLICH?

HYPERCONVERGED INFRASTRUCTURE – WAS IST DAS EIGENTLICH?

Date:

Kein moder­nes Rechen­zen­trum kommt mehr ohne Vir­tua­li­sie­rung aus. Ins­be­son­dere Ser­ver für ein­zelne Dienste, aber auch Desktops, werden heut­zu­tage aus einer Vir­tua­li­sie­rungs­farm auf Anfor­de­rung inner­halb kür­zes­ter Zeit pro­vi­sio­niert. Die vir­tu­el­len Maschi­nen (VM) lau­fen dabei auf Ser­vern und tei­len sich dort CPU- und Memory-Ressourcen. Betriebssystem-Images und die eigent­li­chen Daten kom­men i. d. R. aus einem nach­ge­la­ger­ten Storage-System, je nach Umge­bung und Anfor­de­run­gen ein NAS oder ein SAN. Für den Feh­ler­fall sind die Kom­po­nen­ten so kon­fi­gu­riert, dass eine VM auf einen ande­ren Host oder ein ande­res Storage-System umzie­hen kann.

Zwin­gende Vor­aus­set­zung für eine Con­ver­ged Infra­struc­ture ist eine Vir­tua­li­sie­rung der Ser­ver­land­schaft. Unter­schied­li­che Her­stel­ler set­zen dabei auf unter­schied­li­che Vir­tua­li­sie­rungs­soft­ware. Die bekann­tes­ten Ver­tre­ter sind VMware, KVM und Hyper-V.

In einer Con­ver­ged Infra­struc­ture wird die Auf­tei­lung in Com­pute und Sto­rage auf­ge­ho­ben, die ein­zel­nen Bau­steine ver­ei­nen in sich CPU, Memory und Sto­rage. Eine Ska­lie­rung sowohl der Rechen­leis­tung als auch der Sto­ra­ge­ka­pa­zi­tät erfolgt durch ein­fa­ches anein­an­der rei­hen wei­te­rer Bau­steine. Die ein­zel­nen Bau­steine sind dabei stark ver­ein­heit­licht. Im Kern spricht man auch von einer Scale-Out-Architektur.

HCI am Beispiel von Dell

Die Tech­no­lo­gie ver­teil­ter Datei­sys­teme ermög­licht in einer sol­chen Infra­struk­tur, dass jede Compute-Node die glei­che Sicht auf das Datei­sys­tem und damit auf die Daten hat. Je nach Her­stel­ler kom­men hier auch noch Dedup-Funktionen zum Tra­gen, die ins­be­son­dere in einer vir­tua­li­sier­ten Umge­bung ihre Stär­ken zei­gen: gerade Betriebssystem-Images sind häu­fig gleich­ar­tig, eine Deduplizierung spart hier schnell große Men­gen Storage-Kapazität.

Die Daten­hal­tung in ver­teil­ten Datei­sys­tem ist mehr­fach redun­dant, so dass sich der Aus­fall eines ein­zel­nen Kno­tens nicht wei­ter auf den Daten­zu­griff der rest­li­chen Kno­ten aus­wirkt. Ähnlich ein­fach gestal­tet sich der Schwenk einer VM auf einen ande­ren Kno­ten. Da alle Hosts zu jeder Zeit Zugriff auf alle Daten haben, sind dazu keine beson­de­ren Kon­fi­gu­ra­tio­nen notwendig.

UMDEN­KEN IM RZ-BETRIEB

Wel­che Vor- oder Nach­teile hat die Ein­füh­rung einer sol­chen Infra­struk­tur im Betrieb eines Rechenzentrums? Die ein­zel­nen Bau­steine kom­men nebst dem Manage­ment von genau einem Her­stel­ler. Der RZ-Leiter muss sich also nicht mehr mit Wartungs- und Sup­port­ver­trä­gen unter­schied­li­chen Her­stel­ler aus­ein­an­der­set­zen. Und die Kol­le­gen in der Betriebs­gruppe haben im Feh­ler­fall genau einen Ansprechpartner.

Kri­ti­ker sagen, dass man sich damit ja abhän­gig mache von einem ein­zel­nen Her­stel­ler, man sich in ein Silo ein­sper­ren würde. Das stimmt zu einem gewis­sen Teil. Migra­ti­ons­auf­wände betra­gen einen sehr gro­ßen Teil der Kos­ten im Falle eines Wech­sels einer Soft­ware. Dazu zäh­len auch storage- oder Datenbank-Programme. Den Ser­ver­her­stel­ler zu wech­seln, ist dage­gen heut­zu­tage sehr ein­fach. Weil eine Con­ver­ged Infra­struc­ture zwin­gend Vir­tua­li­sie­rung vor­aus­setzt, kann man aus einem Hardware-Silo recht ein­fach aus­bre­chen: man ver­la­gert die Images der vir­tu­el­len Disks ein­fach in ein neues Sys­tem und star­tet die vir­tu­elle Maschine von dort. Alle Her­stel­ler haben mitt­ler­weile erkannt, dass im RZ-Betrieb der Spei­cher­be­darf anders wächst, als die zur Vir­tua­li­sie­rung erfor­der­li­che CPU-Leistung. Des­halb gibt es von allen Her­stel­lern Bau­steine mit unter­schied­li­chen Ausprägungen.

Durch das Zusam­men­wach­sen (Kon­ver­gie­ren) von Sto­rage mit Rechen­leis­tung (CPUs) in einen Bau­stein bzw. ein Rack, ist auch eine getrennte Admi­nis­tra­tion von Ser­vern und Sto­rage nicht mehr not­wen­dig. Die Admi­nis­tra­to­ren kön­nen zukünf­tig an den Pro­zes­sen arbei­ten, die am Kern­ge­schäft des Unter­neh­mens anset­zen und müs­sen sich nicht mehr mit der Admi­nis­tra­tion von Infra­struk­tur­kom­po­nen­ten auf­hal­ten. Für das Rechen­zen­trum ver­la­gert sich durch den Appliance-Ansatz einer Con­ver­ged Infra­struc­ture die Wert­schöp­fung weg vom hand­werk­li­chen Server-Betrieb hin zu den für das Unter­neh­men wich­ti­gen Ker­nap­pli­ka­tio­nen. Der soft­ware­zen­trierte Ansatz einer sol­chen Infra­struk­tur reiht sich ein in die Ver­ein­fa­chung der Rechenzentrums-IT und in das Para­digma, ein Rechen­zen­trum nach Maß­stä­ben einer Fabrik zu betreiben.

Dieser Artikel erschien im Original am 19. Mai 2016 im Boston-Blog.

Newsletter

Verpasse keinen Artikel oder Podcast mehr: Mit unserem Newsletter informieren wir Dich sporadisch über Updates. Manchmal ist auch von einem Hersteller sponsored content dabei. Wir geben jedoch nie Deine Kontaktdaten weiter. Versprochen!

Mehr aus dieser Rubrik

spot_img
Nächster Artikel