Die Wasabi-Cloud gibt es endlich auch aus Deutschland. Der Technologie-Konzern bietet seinen Hot-Cloud-Storage seit 14. März 2022 am Standort Frankfurt/M. an. Es ist nach London, Amsterdam und Paris der vierte Standort in Europa. Wasabi wurde von den Carbonite-Mitbegründern und Cloud-Storage-Pionieren David Friend und Jeff Flowers ins Leben gerufen und ist ein privates Unternehmen mit Sitz in Boston/USA.
Wasabi hat von Anfang an Cloud Storage vollkommen neu definiert – wir berichteten darüber. Mit Wasabi speichern Unternehmen alle ihre Daten zu einfach zu kalkulierenden Konditionen. Im pay-as-you-grow-Modell betragen betragen 5,99 USD pro Terabyte pro Monat. Discounts gibt es für Kontingente mit einem, drei oder fünf Jahren Vertragslaufzeit. Daten können jederzeit angerufen werden. Weder für API-Calls noch für Egress entstehen Zusatzkosten. Damit ist das Angebot von Wasabi bis zu 80% günstiger als bei vergleichbaren Anbieter im Markt. Auf der Homepage bietet der Cloud-Pionier eine Kostenkalkulation an.
Wasabi kann mit anderen Produkten kombiniert und verkauft werden, was es besonders für Managed Service Provider (MSP) und Value Added Reseller (VAR) interessant macht. „Die Expansion von Wasabi nach Frankfurt a.M. hilft uns, die steigende Nachfrage zu decken. Wir setzen unser Wachstum in EMEA fort, wobei wir uns ausschließlich darauf konzentrieren, unseren Kunden eine kostengünstige und leistungsstarke Speicherlösung in ihrer Nähe anzubieten„, betont Richard Czech, VP EMEA, Vertrieb bei Wasabi Technologies.Darüber hinaus wird Wasabi auch sein schnell wachsendes Channel-Partner-Netzwerk in Europa weiter ausbauen.
Der neue Standort befindet sich im Equinix Frankfurt Hub. Wasabi will damit nicht nur den strengen Umwelt- und Energiemanagement-Standards in Deutschland gerecht werden. Auch der Wunsch vieler Unternehmen nach der Speicherung der Daten in Deutschland wird damit erfüllt. Deutsche Datenschutzrichtlinien bieten weltweit eines der höchsten Schutzniveaus für Daten.
Aber!
Zwar erfolgt die Speicherung und Verarbeitung der Daten in Deutschland gemäß deutschen Datenschutzrichtlinien (DSGVO). Mit dem Standort in Deutschland untersteht Wasabi auch den strengen Anforderungen von Bundes- und EU-Recht. Dennoch sollten deutsche oder europäische Unternehmen nie vergessen, dass amerikanische Firmen zur Kooperation mit US-Ermittlungsbehörden verpflichtet sind – auch wenn sie eigene Rechenzentren in Deutschland bzw. dem Rechtsraum der EU betreiben. Das hat Wasabi mit allen großen Cloudanbietern gemeinsam. Datenschutz-Aufsichtsbehörden in Deutschland haben Unternehmen, die Dienste US-amerikanischer Technologiekonzerne nutzen, schon länger im Visier und drohen mit hohen Bußgeldern. Wer dem entgehen will, muss gegenüber den Aufsichtsbehörden gut begründen, auf welcher Grundlage er US-Anbieter einsetzt. Die gute Nachricht ist, dass Wasabi mit seinem Preismodell derzeit nahezu alternativlos ist. Auf jeden Fall sollten zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Daten ergriffen werden – was sich ohnehin von selbst verstehen sollte. Für Speicherung und Verarbeitung besonders sensibler Daten sucht man vielleicht doch eher einen europäischen Anbieter.
Für alle, die eine Alternative zu AWS & Co suchen, ist Wasabi jedenfalls eine gute Wahl. Das bestätigt auch Enrico Signoretti in einem GigaOm-Radar.