3.3 C
Berlin
Dienstag, Februar 4, 2025
StartFeuilleton7 Argumente, warum KI den Menschen braucht

7 Argumente, warum KI den Menschen braucht

Date:

Was für Informationen im Allgemeinen gilt, trifft besonders auf KI-generierte Inhalte zu: Prüfe die Fakten. Es gibt aber noch mehr wichtige Gründe für einen Human in the loop. Menschen verfügen über tiefgreifende Kenntnisse zu spezifischen Themen und treffen den richtigen Ton – sowohl in der Wortwahl (formell, informell, modern, professionell) als auch kulturell. Zum Beispiel sprechen viele Menschen Deutsch. Trotzdem versteht ein Österreicher unter einem Schlag möglicherweise etwas Anderes als ein Westfale. Menschliche ist künstlicher Intelligenz in vielen Gebieten (noch) überlegen. Mit unseren sieben Argumenten wollen wir dazu beitragen, die Einbindung des Menschen in KI-generierte Inhalte zu fördern.

KI ist großartig

Auch wir arbeiten mit KI-gestützten Tools wie Gemini, Groq, Deepl oder Grammarly. Es vereinfacht unsere Arbeit immens. Für unsere Reputation ist es jedoch sehr wichtig, das Ergebnis einer KI-Übersetzung oder Recherche sorgfältig zu prüfen.

KI macht Fehler.

KI folgt oft einer bestimmten, manchmal sehr eigenen Logik. Und dann kann es passieren, dass Risiken in azurblauen Wolken statt in der Azure Cloud bewertet werden. Zwar bekommt KI immer bessere Algorithmen, noch mehr Rechenpower und kontinuierlich wachsende Datenmengen. Allerdings sind maschinelles Lernen, neuronale Netze und große Sprachmodelle (Large Language Models, LLM) bei weitem nicht mit dem Synapseninferno im menschlichen Gehirn vergleichbar.

Vor allem Werkzeuge für die Allgemeinheit wie ChatGPT oder Deepl tun sich schwer mit fachspezifischen Inhalten. Momentan sind ChatGPT & Co einfach nur bessere Suchmaschinen. Unter der Haube ist es nur Mathematik. Von der klassischen Google-Suche unterscheidet sich genAI nur durch ihre Fähigkeit, Inhalte aus den verschiedenen Quellen zusammenzufassen und neu aufzubereiten. Daher wird generative KI (genAI) auch gern mit stochastischen Papageien verglichen.

Nutzen kann KI nur Informationen, auf die öffentlich zugegriffen werden kann oder die ihr explizit für das Training zur Verfügung gestellt wird. Das ist bei den general purpose LLM wie ChatGPT zwar sehr viel. Aber es ist auch viel Marketing oder ethisch fragwürdige Diskussionen in einschlägigen Social-Media-Plattformen. Entsprechend sind die Ergebnisse. Den meisten mag das reichen. Ein höherer Qualitätsanspruch lässt sich damit aber nicht erfüllen. Es birgt zudem große Risiken.

Ein Human-in-the-Loop (HITL) ist bei KI-generierten Inhalten unabdinglich. Er kombiniert menschliche Expertise, Kreativität und ethische Verantwortung mit der Effizienz und Skalierbarkeit von KI für hochwertigere Inhalte.

Der Mensch in der Schleife

Hier sind unsere sieben Argumente, warum ein Human-in-the-Loop bei KI-generierten Inhalten erforderlich ist:

1. Qualitätssicherung und Fehlererkennung

KI ist nicht gut darin, faktisch falsche Informationen, veraltete Daten oder inkohärente Inhalte zu erkennen. Zudem neigt KI zur Halluzination. Ein Mensch kann die von einer KI erzeugten Inhalte prüfen und Fehler vor der Veröffentlichung erkennen und korrigieren.

2. Kontextualisierung und Objektivität

KI verfügt nicht über tiefgreifenden Kenntnisse über spezifische Kontexte oder kulturelle Sensibilitäten. Inhalte müssen zudem oft strategisch mit Branchenstandards, Unternehmenszielen oder Kommunikationsrichtlinien in Einklang gebracht werden. Menschen können Inhalte präzise für eine Zielgruppe oder einen spezifischen Anwendungsfall formulieren und den Inhalt für maximales Engagement optimieren.

3. Kreativität und Originalität

KI generiert Inhalte basierend auf bestehenden Datenmustern. KI ist nicht in der Lage, eigene innovative oder unerwartete Ansätze zu entwickeln. Menschen sind origineller und können einzigartige Ideen beisteuern.

4. Ethik und Transparenz

KI ist anfällig für systematische Vorurteile (Bias) und kann unbeabsichtigt ethische Probleme aufwerfen. Ein Mensch kann die generierten Inhalte auf potenzielle Verzerrungen überprüfen und sicherstellen, dass die Formulierungen objektiv und fair sind.

5. Echtzeitereignisse und Trends

KI kann Schwierigkeiten haben, in Echtzeit angemessen auf bestimmte Ereignisse zu reagieren. Menschen können solche Ereignisse bewerten und entsprechend reagieren. Menschen verstehen aktuelle kulturelle oder gesellschaftliche Trends und können Sensibilitäten in den Formulierungen berücksichtigen.

6. Rechtliche und regulatorische Anforderungen

KI-generierte Inhalte könnten rechtliche Risiken wie Urheberrechtsverletzungen oder Verstöße gegen Gesetze bergen. Auch die Einhaltung spezifischer oder regionaler rechtlicher Vorgaben (z. B. DSGVO, Barrierefreiheit) erfordert menschliches Eingreifen. Mit dem Human in the Loop ist das Risiko, Vorschriften oder die Rechte Dritter zu verletzen geringer.

7. Authentizität und Glaubwürdigkeit

KI-Modelle können zwar verschiedene Schreibstile imitieren, aber sie haben oft Schwierigkeiten, den richtigen Ton für eine bestimmte Zielgruppe zu treffen. Auch tun KI-Systeme sich schwer damit, Emotionen zu verstehen und zu vermitteln. Ein Mensch kann den Text an die jeweilige Situation anpassen und sicherstellen, dass er die gewünschte Wirkung erzielt. Emotionale oder empathische Formulierungen stärken das Vertrauen.

Fazit

KI macht Arbeitsabläufe effizienter. Dennoch kann KI uns (noch) nicht vollständig ersetzen. Nach wie vor sind Menschen für die veröffentlichten Inhalte verantwortlich. Mit dem Human-in-the-Loop steht garantiert ein verantwortlicher Mensch hinter der finalen Freigabe. Auch stehen Menschen KI-generierten Inhalten oft skeptisch gegenüber. Es ist daher wichtig, erkennen zu können, ob Inhalte von einer KI oder einem Menschen erstellt wurden. Ein Human-in-the-Loop kann dazu beitragen, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von KI-generierten Inhalten zu gewährleisten.

Dein Unternehmen will die Menschen mit seinen Inhalten ansprechen und Vertrauen aufbauen. Lass eine KI nicht deine Professionalität und Glaubwürdigkeit untergraben.

Kerstin Mende-Stief
Kerstin Mende-Stief
Publisher & Editor in Chief data-disrupted.de | Analyst | Ghost Writer | Tech Doku & Translations @ mende.media for B2B ICT only, open source first | Cocktail Mixer | House Electrician | cat herder

Newsletter

Verpasse keinen Artikel oder Podcast mehr: Mit unserem Newsletter informieren wir Dich sporadisch über Updates. Manchmal ist auch von einem Hersteller sponsored content dabei. Wir geben jedoch nie Deine Kontaktdaten weiter. Versprochen!

Mehr aus dieser Rubrik

Werbung

spot_img