In der aktuellen Episode dreht sich vieles um Anbieter für den gesetzeskonformen Storage-und Cloudbetrieb. Außerdem gibt’s Neues über NVMe und LTO. Und wir haben einen TCO-Tipp für euch. Den Auftakt machen jedoch zwei Reports, die euch auch als Einkaufs- oder Entscheidungshilfe dienen können. Das Audio-File gibt es am Ende des Artikels.
Die News
Es gibt sie schon lange und es werden immer mehr – deutsche Cloud-Service-Provider. Jüngster Zuwachs ist die Schwarz Gruppe, die ihre EU-sichere und ausschließlich in Deutschland betriebene Cloud-Lösung STACKIT ab sofort auch für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen öffnet. Wer die Schwarz-Gruppe nicht kennt: das ist der Eigentümer von Lidl. Die Schwarz-IT betreibt schon lang sehr innovative Services-Plattformen für den internen Gebrauch.
Die Kollegen vom StorageNewsletter haben die am schnellsten wachsenden Anbieter von Enterprise-Storage für 2021 ermittelt. Unter den Top25 finden sich nur drei Anbieter von Komplettlösungen: iXsystems (11), ctera (13) und Infinidat (14); beim Cloud-Storage führt MinIO gefolgt von Lucidlink. Komprise hat es bei den Managementplattformen in die Top10 geschafft. Als einziges reines SDS hat es StorPool auf Platz 18 geschafft. Ansonsten tummeln sich jede Menge Backup und Orchestration Lösungen, jedoch weniger Open-Source-Angebote im Ranking.
Spiceworks Ziff Davis (SWZD) hat den State of IT 2022-Report veröffentlicht. Aus dem jährlichen Report läßt sich die Zukunft von IT Budgets und Tech Trends ableiten.
Die Highlights des aktuellen Reports:
- AMD-powered Hardware ist weiter auf dem Vormarsch.
- Immer mehr Unternehmen setzen auf All-Flash-Storage-Appliances und wollen die Flexibilität von Go-as-you-Grow.
- NVMe setzt sich immer weiter durch.
- Langsam aber kontinuierlich erobern ARM-basierte Systeme immer mehr Rechenzentren
Das LTO Tape Shipment erreicht 2021 einen neuen Volumen-Rekord. Waren es in 2020 noch 105 EB, liegt der Wert in 2021 schon bei 148 EB. Das entspricht einem LTO alltime high. Weitere Einzelheiten gibt es vom LTO-Konsortium.
Noch einen Report gibt es von Backblaze, die regelmäßig Drive Stats der in den eigenen Rechenzentren eingesetzten HDD und SSD veröffentlichen. Die Zahlen für das Q1/2022 gibt es im Blog des Anbieters.
Auf dem Open Compute Project Global Summit im November 2021 stellte Seagate eine neue Entwicklung vor. Die HDD mit NVMe-Anschluß sind derzeit noch im R&D-Status. Die Vorteile, auch für drehendes Rost auf NVMe zu setzen, liegt nahe:
- mehr Bandbreite
- Daten rücken näher an die CPU
- keine LUN Discovery mehr
- Möglichkeiten zum Zoning
- Unterstützung von Namespaces
Vor allem vor dem Hintergrund disaggregated/composable Infrastruktur macht ein einheitliches Storage-Protokoll Sinn. Erste Engineering Demos sollen laut Seagate ab ca. 9/2022 verfügbar sein. Das Volume Shipping soll bis Mitte 2024 starten. Mehr Informationen dazu findest du im Blog des Herstellers.
- Unser Held der Woche ist Dropbox . Im Rahmen eines Disaster-Recovery-Tests hat der Filestorage-Anbieter seinen Standort San Jose mit 3 Rechenzentren im November 2021 vom Netz genommen. Auf die Proof of Disaster Readiness wendete Dropbox mehrere Jahre für die Vorbereitung auf. Die lessons learned umfassen u. a.:
- Block-Storage von active/active nach active/passive umstellen
- Metadata Management in MySQL
- Tools mussten umgeschrieben werden
- Einrichtung eines Desaster Readiness Team wegen zentraler Zuständigkeit
Dafür gelang die Abschaltung für 30min ohne Impact auf Dienste. Die Details findest du im Dropbox Engineering Blog.
TCO-Tipp der Redaktion
Auch wenn Flash und NVMe auf dem Vormarsch sind – nicht jeder kann und will sich das leisten. Auch teure Enterprise-HDD sind nicht in jedermanns Budget. Unser Tipp in dem Fall sind Systeme mit Nearline-SAS-Festplatten.
1. Infinidat
Infinidat ist einer der Hersteller, die in ihrer InfinBox auf die preiswerte Alternative setzen. Mit der Neural-Cache-Technologie können die Systeme sogar noch performanter als All-Flash-Arrays sein. Die InfiniBox gibt es sowohl als Storage-as-a-Service mit dem FLX-Programm von Infinidat, Capacity-on-Demand mit dem elastischen Preismodell und natürlich auch in der traditionellen Kaufoption. Das FLX-SaaS-Modell dürfte vor allem für deutsche Behörden und alle, die ausschreiben müssen, interessant sein: Cloud-feeling und -preise für on-prem Installation. Angebote gibt es z. B. von Hamburgnet.
2. iXsystems
Datenschutz, Open Source und Schutz vor Ransomware stehen bei TrueNAS von iXsystems im Vordergrund. Erweiterungsmodule wie NextCloud sorgen für noch mehr DSGVO-Compliance bei Kollaboration und verteiltem Arbeiten – übrigens auch einer der Megatrends in den kommenden Jahren. Wer es ausprobieren möchte, startet mit der Community-Edition. Angebote für die Enterprise-Version gibt es z. B. von der Holstein IT-Solutions.
Mehr aus der Redaktion
Wer seine Daten gesetzeskonform speichern und verarbeiten muß, sollte auf europäische Anbieter setzen. In unserer Osteuropa-Serie stellen wir interessante Technologie-Unternehmen vor. Im Teil 1 geht es um die Ukraine und seit ein paar Tagen ist Teil 2 über Polen online. Wer übrigens den Unternehmen in der Ukraine helfen möchte, beteiligt sich gern an unserer Spendenaktion. Wir leiten die Gelder an Organisationen und Initiativen wie “Keep Ukraine Connected” weiter.
Sicherheit in Industrieanlagen ist sowohl für Anlagenbetreiber als Lösungsanbieter immer noch eine große Herausforderung. In Kerstins Report Key Criteria for Evaluating Industrial IoT (IIoT) Security Solutions gibt es Informationen und Entscheidungshilfen. Der komplette Report ist für Subscriber bei GigaOm abrufbar. Der passende Radar mit einer Anbieter-Übersicht wird in Kürze veröffentlicht.